Der WWF-Fischrategeber: Welchen Fisch kann man noch bedenkenlos kaufen?

Durch die Überfischung der Weltmeere sind viele Fischbestände bedroht. Welchen Fisch kann man überhaupt noch kaufen, ohne das Ökosystem weiter zu belasten? Die Umweltschutzorganisation World Wide Fund For Nature (WWF) gibt dazu mit dem Fischratgeber eine gute Orientierung.

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Der WWF Fischratgeber klärt, welche Fische durch Überfischung bedroht sind und welche man kaufen kann
(c) Harris Vo | unsplash
Ernährungsfakten wissenschaftlich mit Studien belegt

Dieser Beitrag beruht auf wissenschaftlich gesicherten Informationen.
✓ studienbasiert & unabhängig
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Was ist der Fischratgeber des WWF?

Durch die Überfischung der Meere gehen weltweit viele Fischbestände zurück. Damit du das als Verbraucher*in bei deinem Einkauf berücksichtigen kannst, gibt die Natur- und Umweltschutzorganisation World Wide Fund For Nature (WWF) seit 2001 den Fischratgeber heraus. Durch ein einfaches Ampel-System bekommst du hier einen Überblick, welchen Fisch du kaufen kannst und welche Bestände du eher schonen solltest. Den Fischratgeber gibt es sowohl in gedruckter Form als auch als App und als Website.

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Welchen Fisch empfiehlt der WWF-Fischratgeber?

Wenn dir die Fischbestände der Weltmeere am Herzen liegen, dann gibt der WWF klare Empfehlungen: Als ausnahmslos gute Wahl stuft die Umweltorganisation 2021 nur noch Karpfen und Wels aus Aquakulturen ein. Der Karpfen kann sich als Allesfresser bei der Zucht in Teichanlagen sehr gut selbst versorgen. In der Regel ist keine oder nur wenig Zufütterung nötig, sodass die Wildfischbestände nicht belastet werden: Wenn Zufütterung vorkommt, dann besteht sie selten aus Fischmehl, sondern eher aus Getreideprodukten. Außerdem ist die Besatzdichte in der Karpfenzucht (also wie viele Fische im verfügbaren Raum gehalten werden) eher gering und Krankheiten selten. So treten nur geringe Belastungen der umgebenden Gewässer auf.

Fische im Meer, die im WWF Fischratgeber aufgeführt werden
(c) Harris Vo | unsplash

Etwas komplizierter ist es bei der Wels-Zucht. Zwar sind auch sie Allesfresser, aber bei ihnen wird relativ viel Fischmehl und -öl zugefüttert. Das hat auch damit zu tun, dass bei der Wels-Zucht sehr viele Fische auf engem Raum gehalten werden: Bis zu 300 Kilogramm Fisch pro Kubikmeter. Ökologische Probleme gibt es auch durch den hohen Energieverbrauch von Kreislaufanlagen, in denen die Welse gezüchtet werden, und die Schwierigkeit, Welse tierschutzkonform zu töten. Dennoch hält der WWF den Kauf von Wels bei der letzten Analyse 2021 noch für eine gute Wahl, da die Bestände nicht bedroht sind und die Zucht in geschlossenen Kreislaufanlagen durch ein angemessenes Gesundheitsmanagement und gute Wasseraufbereitung auch umweltfreundlich gestaltet werden kann.

Was ist mit Lachs und Hering?

Bei beliebten Fischsorten wie Hering oder Lachs kommt es oft auf die Herkunft an. So sind die Heringsbestände im Nordostatlantik und der Nordsee bei der letzten Analyse 2021 gesund, während sie ansonsten von Überfischung bedroht sind. Die Bestände der Pazifischen Lachsarten in den Gewässern Alaskas und Kanadas sind ebenfalls gut. Atlantischer Lachs stammt dagegen meist aus Zucht, bei der aber häufig hohe Fisch-Dichten gehalten werden, Krankheiten mit Chemikalien und Antibiotika bekämpft werden und Fischmehl zugefüttert wird.

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Aktualisiert am 04.10.2021